Die neben den figuralen Schnitzereien zweite Hauptkategorie enthält vorallem Objekte, deren allgemeine
Form durch den Verwendungszweck bestimmt sind. Typische Vertreter sind neben den Zeremonialpaddel
Ao und
Rapa
, auch janusköpfige Stäbe (
Ua
) und Kriegskeulen
(Toko-Toko bzw.
Paoa
). Paddel wie Stäbe waren wohl als Rangabzeichen zu
verstehen, während die sehr viel kürzeren Keulen in erster Linie als Waffe gedient haben
dürften.
Toko-Toko
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Die Kriegskeule selbst ist wirklich ein Meisterstück. Nimmt man den Toko-Toko in die Hand, so fällt einem sofort die perfekte Ausbalancierung der Waffe auf. Der Stab liegt hervorragend in der Hand, der Griff ist aufgrund seines Alters fast schon ergonomisch glattpoliert. Und überhaupt, man merkt dem Holz mit jedem Zentimeter seine mehr als hundertjährige Geschichte an.
Die eine Hälfte des ansonsten standardisierten Januskopfes weist als Besonderheit keine Augenhöhlen auf, was dem Gesicht einen schlafenden Eindruck verschafft. Im Gegensatz dazu sind die Augen des gegenüberliegenden Gesichts aus den für Rapa Nui typischen Knochen und Obsidian hergestellt. Das massige Keulenende ist als anthropomorpher Fisch mit Kiemen, vorderen Flossen und großen Augen dargestellt. Die spitze Nase diente zugleich als tödliche Waffe. Das Holz hat eine wunderschöne Patina, und zahlreiche Risse, Kerben sowie eine Brandstelle zeugen von einer langen, bewegten Vergangenheit.
Weitere Beispiele für Toko-Toko - Kriegskeulen: [Tafel 8]
Weitere Beispiele für Moai- Holzfiguren [Tafel 9] [Tafel 10] (Fotos mit freundlicher Genehmigung von Carolina Barahona Geisse, Santiago de Chile) |
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Weitere Beispiele für Tahongas [Tafel 11] (Foto mit freundlicher Genehmigung von Carolina Barahona Geisse, Santiago de Chile) |
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Weitere Beispiele für Patukis [Tafel 12] (Foto mit freundlicher Genehmigung von Carolina Barahona Geisse, Santiago de Chile) |
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Vergleicht man den Moai und hier insbesondere die Petroglyphen auf dem Rücken mit Fotos des originalen Moai Hoa Hakananai'a aus dem Britischen Museum [1] [2], so kann man eine frappierende Ähnlichkeit erkennen.
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Copyright 1999-2005 Karsten Rau | Letzte Änderung: 03. Nov. 2005 |